Auf dem Weg in die Antarktis
Erfahrungsbericht Teil1:
Bis ans Ende der Welt und darüber hinaus.
Von Ushuaia zu den Südlichen Shetlandinseln
1. Ahoi ihr Landratten – Feuerland und die südlichste Stadt der Welt
2. Auf hoher See – Der Beagle-Kanal & Die berüchtigte Drake-Passage
3. Land in Sicht – Ankunft bei den Südlichen Shetlandinseln
Erfahrungsbericht Teil 2:
Die raue Schönheit von Süd-Shetland
Erfahrungsbericht Teil 3:
Romantisches Stelldichein mit der Antarktis
Erfahrungsbericht Teil 4:
Mitten unter Pinguinen in Südgeorgien
Antarktis Reiseführer • Antarktis-Reise • Süd-Shetland & Antarktische Halbinsel & Südgeorgien •
Expeditionsschiff Sea Spirit • Erfahrungsbericht 1/2/3/4
1. Feuerland und Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt
Unsere Antarktis-Reise beginnt an der äußersten Südspitze Argentiniens, in Ushuaia. Ushuaia ist die südlichste Stadt der Erde und wird darum liebevoll auch als das Ende der Welt bezeichnet. Außerdem ist sie der perfekte Ausgangspunkt für eine Reise in die Antarktis. Die Stadt zählt mehr als 60.000 Einwohner, bietet ein wundervolles Bergpanorama und zudem eine entspannter Hafenatmosphäre: Ein ungewöhnlicher Kontrast. Wir schlendern an der Uferpromenade entlang und genießen den Ausblick Richtung Beagle-Kanal.
Natürlich möchten wir wissen, was das Ende der Welt zu bieten hat. Aus diesem Grund haben wir ein paar Tage Zeit in Ushuaia eingeplant, bevor wir per Schiffsreise mit der Sea Spirit Richtung Antarktis starten. Unsere Gastfamilie bietet einen privaten Autoshuttleservice und so können wir die Umgebung ganz ohne Tour und auf eigene Faust entdecken. Landschaftlich haben uns die Wanderungen zur Laguna Esmeralda und zum Gletscher Vinciguerra am besten gefallen. Die Lagune eignet sich auch perfekt als Halbtagesausflug und ist sportlich weniger anspruchsvoll. Die Wanderung zum Gletscherrand hingegen beinhaltet sehr viel Steigung und setzt eine gute Fitness voraus. Landschaftlich sind beide Routen ein wahrer Genuss.
Die wilde Natur Feuerlands bietet Ausflüge und Wanderungen für jeden Geschmack: Baumlose Tundra mit kleinen Krüppelbirken, fruchtbare Flusstäler, Moore, Wälder und baumlose Berglandschaften wechseln sich ab. Außerdem sind türkisblaue Lagunen, kleine Eishöhlen und ferne Gletscherkanten typische Tagesziele. Manchmal belohnt auch der Zufall die Mühen des Wanderns: Nach einem kurzen Schauer zeichnen die ersten Sonnenstrahlen einen wunderschönen Regenbogen zum Gruß und bei unserer Picknickpause am Fluss halten wir den Atem an, als eine Herde Wildpferde am Ufer vorüberzieht.
Das Wetter ist ein wenig launisch, insgesamt aber freundlich gestimmt. Dass Ushuaia auch anders kann, können wir nach einem Ausflug Richtung Puerto Amanza erahnen. Auf dem Weg zur Estancia Harberton bestaunen wir windschief gewachsene Bäume. Diese sogenannten Fahnenbäume sind typisch für die Gegend und lassen erahnen, welchen Wetterbedingungen sie regelmäßig trotzen müssen.
Wir genießen die landschaftlichen Höhepunkte von Feuerland und können unsere Reise in die Antarktis dennoch kaum erwarten: Gibt es in Ushuaia auch Pinguine? Am Ende der Welt sollten doch einige dieser lustigen Gesellen zu finden sein, oder? Tatsächlich. Die Isla Martillo, eine kleine vorgelagerte Insel, ganz in der Nähe von Ushuaia ist ein Brutgebiet für Pinguine.
Auf einem Tagesausflug mit Bootsfahrt zur Insel Martillo können wir die ersten Pinguine unserer Reise beobachten: Magellan-Pinguine, Eselspinguine und mitten unter ihnen ein Königspinguin. Wenn das mal kein gutes Omen ist? Unser Naturführer erzählt, dass seit zwei Jahren ein Königspinguinpaar auf der kleinen Pinguininsel brütet. Schön zu wissen, dass das hübsche Tier nicht einsam ist. Leider gab es bisher noch keinen Nachwuchs, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wir drücken den beiden Auswanderern die Daumen und freuen uns riesig über die ungewöhnliche Sichtung.
In wenigen Tagen werden wir eine Kolonie mit Abertausenden von Königspinguinen erleben, aber noch wissen wir das nicht. Noch können wir uns diese unvorstellbare Menge an Tierkörpern nicht einmal in unseren kühnsten Träumen ausmalen.
Vier Tage gönnen wir uns in Feuerland und erkunden die Gegend rund um die südlichste Stadt der Welt. Nicht genug Zeit, um alles zu sehen, aber Zeit genug, um dieses kleine Stückchen von Patagonien lieben zu lernen. Doch dieses Mal wollen wir weiter. Nicht nur ans Ende der Welt, sondern weit darüber hinaus. Das Ziel unserer Reise ist die Antarktis.
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2. Beagle-Kanal & Drake Passage
Vor uns liegt die Sea Spirit, ein Expeditionsschiff von Poseidon Expeditions und unser Zuhause für die nächsten drei Wochen. Willkommen an Bord. Alle strahlen, als sie aus dem Shuttle-Bus steigen. Rund Hundert Passagiere werden diese Antarktis-Reise miterleben.
Von Ushuaia geht es durch den Beagle-Kanal und durch die berühmt berüchtigte Drake Passage bis zu den Südlichen Shetlandinseln. Der nächste Stopp – die Antarktis höchst persönlich. Anlandung, Eisberge und Zodiakfahrten. Danach geht es weiter nach Südgeorgien, wo Königspinguine und See-Elefanten auf uns warten. Auf dem Rückweg werden wir Falkland besuchen. Erst in Buenos Aires, fast drei Wochen ab heute, hat uns das Land wieder. Soweit der Plan.
Wie die Reise tatsächlich abläuft, das wird vor allem das Wetter entscheiden. Ohne Flexibilität geht es nicht. Das ist der Unterschied zwischen einer Kreuzfahrt in die Karibik und einer Expeditionsreise in die Antarktis. Am Ende entscheidet Mutter Natur über das Tagesprogramm.
Aufgeregt warten wir an der Reling, bis das Schiff ablegt. Dann heißt es endlich “Leinen los!” Das Abenteuer beginnt.
Im Schein der Abendsonne durchfahren wir den Beagle-Kanal. Ushuaia entfernt sich und wir genießen die vorbeiziehende Küstenlandschaft von Chile und Argentinien. Ein Magellan-Pinguin taucht durch die Wellen, kleine Inseln bleiben rechts und links von uns zurück und schneebedeckte Berggipfel recken sich den Wolken entgegen. Der scheinbare Kontrast aus Bergpanorama und Ozean fasziniert uns. Doch auf unserer Reise zum Siebten Kontinent, soll sich dieses unwirkliche Bild noch verstärken. Die Berge werden einsamer und der Ozean endlos. Wir sind auf dem Weg in den wilden Süden.
Drei Tage und Nächte fahren wir durchs Nirgendwo auf hoher See und nichts als glitzerndes Blau umgibt uns. Himmel und Wasser erstrecken sich in die Unendlichkeit.
Der Horizont wirkt ferner als jemals zuvor. Und unter unserem suchenden Blick scheinen sich Raum und Zeit zu dehnen. Nichts als Weite. Ein Traum für Abenteurer und Poeten.
Aber für Passagiere, die sich weniger für die Unendlichkeit begeistern können, gibt es an Bord der Sea Spirit keinen Grund für Langeweile: Interessante Vorträge von Biologen, Geologen, Historikern und Vogelkundlern bringen uns Mythen und Fakten rund um die Antarktis näher. In der gemütlichen Lobby entwickeln sich nette Gespräche, ein Spaziergang an Deck und eine Runde auf dem Heimtrainer stillen den Bewegungsdrang. Wer zwischen Frühstück, Mittagessen und Abendschmaus noch Platz findet, gönnt sich etwas Süßes zur Teezeit. Wer Stille sucht, der entspannt sich in seiner Kabine oder zieht sich mit einem Cappucino in die kleine Bibliothek zurück. Hier finden sich auch Bücher über Shackletons Antarktis-Expedition. Die perfekte Bord-Lektüre für die ersten See-Tage.
Zur Sicherheit decken sich die meisten Gäste an der Rezeption mit Reisetabletten ein – doch die Drake Passage ist gut zu uns. Statt hoher Wellen wartet nur eine leichte Dünung. Das Meer präsentiert sich zahm und die Überfahrt ist ungewöhnlich einfach. Neptun ist uns gut gesonnen. Vielleicht, weil wir unter der Flagge von Poseidon fahren, dem griechischen Gegenstück des Wassergottes.
So Mancher ist fast ein wenig enttäuscht und hatte sich insgeheim auf eine wilde Schiffsfahrt gefreut. Andere sind heilfroh, dass wir von dem üblichen Kräftemessen mit Mutter Natur unbehelligt bleiben. Ruhig gleiten wir dahin. Begleitet von Seevögeln, freudiger Erwartung und einer leichten Brise. Abends beschließt ein wunderschöner Sonnenuntergang den Tag und ein Bad im heißen Whirlpool unter dem Sternenhimmel entrückt den Alltag endgültig in weite Ferne.
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3. Land in Sicht – Ankunft bei den Südlichen Shetlandinseln
Früher als gedacht zeichnen sich die ersten, schemenhaften Umrisse der Südlichen Shetlandinseln ab. Land in Sicht! Munteres Treiben und freudige Erwartung herrschen an Deck. Unser Expeditionsleiter hat uns darüber informiert, dass wir schon heute anlanden werden. Ein Bonus, aufgrund des fantastischen Wetters in der Drake Passage. Wir sind früher dran als geplant und können unser Glück kaum fassen. Heute Morgen haben alle Passagiere den Biosicherheits-Check absolviert. Alle Kleidungsstücke die wir anziehen werden, Rucksäcke und Kamerataschen wurden kontrolliert, um zu verhindern, dass wir zum Beispiel ortsfremde Samen einschleppen. Jetzt sind wir bereit und fiebern unserer ersten Anlandung entgegen. Unser Ziel ist Half-Moon Island und seine Zügelpinguin-Kolonie.
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Gespannt wie es weitergeht?
Teil 2 entführt Dich in die raue Schönheit von Süd-Shetland
Auf einem Expeditionsschiff können auch Touristen die Antarktis entdecken, zum Beispiel auf der Sea Spirit.
Erkunde das einsame Reich der Kälte mit dem AGE™ Antarktis & Südgeorgien Reiseführer.
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Genieße die AGE™ Bildergalerie: Bis ans Ende der Welt und darüber hinaus.
(Für eine entspannte Diashow im Vollformat einfach eines der Fotos anklicken)
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Informationen vor Ort sowie persönliche Erfahrungen bei einer Expeditionskreuzfahrt mit der Sea Spirit von Ushuaia über die Süd Shetland Inseln, die Antarktische Halbinsel, Südgeorgien und Falkland nach Buenos Aires im März 2022. AGE™ hat in einer Kajüte mit Balkon auf dem Sportsdeck übernachtet.
Poseidon Expeditions (1999-2022), Homepage von Poseidon Expeditions. Reisen in die Antarktis [online] Abgerufen am 04.05.2022, von URL: https://poseidonexpeditions.de/antarktis/